Die Figur der Hochstapler*in ist eine Realität in uns allen. Verdrängte Schattenseite unternehmerischer Selbstverhältnisse. (Post)modern, selbstvergessen, marktrelevant. Dämon der Gegenwart. Hoffnungsschimmer der Zukunft. Auf ‘ästhetische Existenzen’ jenseits ontologisch-konventioneller Daseinsmythen gepolt. Das ‘Gute’ im ‘Werden’ zu erkennen, ohne auf ‘Erlösung’ zu hoffen – das ist die Kunst. Die Hochstapler*in uns beherrscht sie aus dem FF.

Während ihres öffentlichen Einstiegs in das Gefüge der Hochstapelei wurde sie gefragt, in welchem Verhältnis sie zur Figur des Hochstaplers stünde.

“In welchem Verhältnis stehen Sie zur Figur des Hochstaplers?”
“Ich finde ihn sympathisch. Jedenfalls den von 1900.”

Am nächsten Tag titelte die Zeitung zum “Sympathischen Herrn Hochstapler”1– und vergaß das skandalumwitterte Ausrufezeichen hinter ihrer Schlagzeile. Seither sitzen der “sympathische Herr Hochstapler” und sie an der Biegung einer Fluchtlinie. Ein paar Jahre schon. Kommen nicht recht weiter. Werden einander immer ähnlicher. Wie ein altes zankendes Ehepaar …

“Was willst du eigentlich von mir?”
“Antworten.”
“Du weißt, dass es die –”
“Ja, ich weiß, es gibt sie nicht. Keine Antworten. Keine Lösungen. Keine Erlösung.”
“So ist es.”
[…]
“Vielleicht möchte ich auch einfach nur begreifen. […] Deinen Anteil in mir begreifen.”
“Ein wenig obszön, meinst du nicht?”
“Obszön? Nicht dein Ernst? Du weißt, wie ich es meine.”
“Nein, weiß ich nicht. Was soll das denn heißen – ‘ich in dir’? Darf ich dich daran erinnern, dass du eine Frau bist. Und ich ein Mann.”
“Ja klar. Darum ja. Fatal genug.”
“Was genau?”
“Dass das alles zusammenhängt. Ein Gefüge bildet. Sich bedingt. Und dass du das so sagst.”
“Was bildet ein Gefüge? Was überhaupt für ein Gefüge? Fängst du jetzt wieder mit dieser Deterritorialisierungs-Sch[***]e an oder was? Deterritorialisiserung, Reterritorialisierung – was soll das denn bitte überhaupt sein?”
“Vielleicht will ich das – ja. Deterritorialisierungen und Reterritorialisierungen. Soweit ich dazu überhaupt in der Lage bin. Was weiß denn ich. […] Ich finde es ja eigentlich gar nicht so kompliziert – das mit den Orchideen und Wespen.2 Ist aber eventuell auch das eigentliche Problem, dass ich das als nicht so kompliziert wahrnehme …? De-Territorialisiserung – etwas seinem Territorium ent-orten, ent-territorialisieren, re-territorialisieren, neuverorten. Gedankliche und begriffliche Neuerfindungen halt – eigentlich doch dein Metier …”
“Ach so?!”
“Nicht? […] Sie haben mich jedenfalls für einen Text angefragt. Über Figuren. Über dich als Figur. Die Figur des Hochstaplers.”
“Aha.”
“Sie denken, ich würde mich auskennen. Sie denken, ich würde dich kennen. Sie denken, ich könnte Licht ins Dunkel deiner Verwobenheit bringen.”
“Meine Verwobenheit?”
“Ja genau. Hab ich jetzt schön ausgedrückt, oder? [grinst] Deine Verwobenheit … […] … mit dem Heute. Sie denken außerdem, du könntest so etwas wie eine Ur-Figur sein, die Ur-Figur der Figuren.”
“Bin ich das – mit dem Heute verwoben?”
“Sag du es mir.”
“Ich weiß es nicht.”
“Eben. Ich weiß es eben auch nicht. Noch so eine Verfahrenheit.”
“Ich kann dir wieder nicht folgen.”
“Es geht unter anderem auch darum, dass ich vor diesem nicht geschriebenen Text sitze und mich wieder einmal fühle wie du. Obwohl du ein Mann bist. Ganz banal. Wie eine Hochstaplerin – eine gefühlte.3 Ist ja klar, weil selbst eine Frau und so … Das Fühlen, meine ich. […] Also erfinde ich einfach irgendwas. Die Not zur Tugend machen …”
“Wie kommst du auf die Idee, ich hätte mich jemals wie eine Hochstaplerin gefühlt?!”
“Ja, mein Gott, dann halt ‘Hochstapler’.”
“Darum geht es nicht. Ich habe mich auch noch nie wie ein Hochstapler gefühlt. Auch nicht wie eine Hochstapler*in übrigens.”
“Bist du aber.”
“Sagt wer?”
“Die Anderen. Ich.”
“Tja.”
[…]
“Ja. […] Gehört ja alles zusammen. Alles ein Gefüge …” [massiert sich die Schläfen]
“Du musst lernen, dich mir zu erklären. Wir sitzen hier sonst noch die nächsten zehn Jahre fest.”
“Ja – ist ja gut. […] Ich versuche es. Mal anders – bisschen prosaischer: Es gibt dich. Es gibt mich. Und es gibt Donald Trump.”
“Donald Trump? Was hat jetzt bitte wieder der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika aus dem Jahr 2020 mit unserer Sache hier zu tun? Bist du irre? – Ist dir eigentlich schon mal aufgefallen, dass Trump den gleichen Vornamen wie Donald Duck trägt? – ” [kichert]
“Ähm … ja. Gerade eben. […] – Wir sind das Gefüge. Du, Donald und ich.” “Du bist irre!”
“Mag sein. […][…][…] Zu Zeiten deiner Territorialisierung – gibt es das Wort überhaupt? […] – sagen wir lieber zu Zeiten deines ‘Werdens’ als Figur war das alles noch weitestgehend offen. Ein weites Feld … Da gab es Fluchtlinien, die in andere Zonen hätten führen können. Gabriel Tardes ‘Gesetze der Nachahmung’ von 1883.4 Friedrich Nietzsches ‘Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne’ von 1873.5 Das bunte Potpourri deiner Vorgänger*innen. Der Köpenick-Typ von 1909.6 Walter Serners ‘Handbrevier für Hochstapler und solche, die es werden wollen’ von 1918.7 Adele Spitzeder8 nicht zu vergessen, die Frau mit dem Banken-Schneeballsystem für weniger wohlhabende – oder, politisch unkorrekt – ‘arme’ Menschen. Sowie dieses ganze, mit dir und deinem Leben einhergehende diskursive ‘Rauschen’9 – Du bist ja nicht einfach so, aus dem Nichts aus den Kulissen der Geschichte getänzelt. Auch die damit zusammenhängende Frage, ob es dich und dein Tun nicht schon immer gab und gibt, steht im Raum. Nachher war da nur noch ein Roman, der Roman, diese Matura-Pflicht-Lektüre.10 Weißt du, was da wen und was bedingt hat? Die Kontingenz der Dinge – weißt schon …”
“Ja genau – fünf Franken in die ‘Kontingenz’-Kasse …” [gähnt gelangweilt]
“Eben – alles furchtbar kontingent … [grinst] Auch dass deine Vorgänger*innen in der Mehrzahl männlich sozialisierte Menschen gewesen sein sollen. Oft Dandys … Darf man dazu jetzt eigentlich ‘mannigfaltige Männlichkeit’ sagen?”
“Ich weiß es nicht. Ich will es auch gar nicht wissen …”
“Und dann fragt man sich ja schon auch, wie du eigentlich auf dieser AntiKapitalismus-Schiene gelandet bist. Wo man sich heute halt so aufhält – als aufrechte Links-Intellektuelle … [seufzt] Wahrscheinlich bin ich selbst schuld. Ich und mein verqueres Denken – Deterritorialisierung und der ganze Kokolores … [reibt sich angestrengt die Stirn] […] Vielleicht wolltest du auch einfach nur ‘das gute Leben’?”
“Ja – vielleicht.”
“Wie wir alle. Begehren, Ästhetik, Ethik – alles nicht so leicht auseinanderzuhalten. Ästhetische Existenz ist ja nicht das ‘gute Leben’ von heute. Jedenfalls noch nicht. […]”
“Wenn du meinst.”
“Oder dein Verleger Paul Langenscheidt? Warum hat der dich eigentlich zwei Versionen ein und derselben Biographie schreiben lassen?11 Der hat den doch für dich geschrieben, den zweiten Band. Dein Plagiator, der Plagiator deines Lebens – Hochstapler zweiter, wenn nicht gar dritter Instanz. Das war doch nicht deine Idee – (post)modernes Grenzgänger-, Künstler- und Genietum – und all das. Eher wohl assoziative, oder sagen wir praxeologische, noch besser künstlerische Wissensbildung. Das Praktischwerden von Kritik … Herr Langenscheidt musste das dann nur noch abschreiben, zusammenfügen und richtig vermarkten. Dein Leben vermarkten – deterritorialisieren, um es zu reterritorialisieren …” [kurzes, leicht überspanntes Lachen]
“[…]”
“Habe ich dir eigentlich schon von diesem Gespräch erzählt, in dem ‘assoziatives Denken’ als problematisch bewertet wurde? Seither grübele ich, was an assoziativem Denken eigentlich falsch sein soll …? […] – Hochstapeleien jedenfalls als Akt kognitiv-kaptitalistischen ‘Wollens’. Ein unternehmerisches Selbstverhältnis. Angelehnt an die bürgerliche Moral der beginnenden Moderne. Nicht an eine Ethik, wohlgemerkt! Wie du so schön schreibst: ‘Und wenn auch Wollen und Können zwei sehr verschiedene Dinge sind, – wo wirklich das Wollen zum eisernen Willen wird, kann man alles erreichen!’12 Sehr zeitgemäß. Und doch nur eine Lüge. Von dir entlarvt: Als würde im Kapitalismus allein Leistung und nicht mehr das Glück der Geburt, der richtige Habitus, ergo Nachahmung zählen. Bis heute. Didier Eribon13 beschreibt es sehr schön. So eine ‘Doxa’ löst sich ja nicht von einen auf den anderen Tag auf. […] Bist du noch bei mir?”
“Ja.”
“Die Figur des Hochstaplers also als subjektivierende Vorausnahme bürgerlich-kapitalistischen Selbstunternehmertums. ‘Sich selbst verkaufen’, ‘sein Selbst zu Markte tragen’. Das läuft ja darauf hinaus, so zu tun, als ob man das sei – eine Marke seiner selbst. Oder als könnte man so etwas [kichert] ‘werden’. Das ist ja nämlich noch so ein Problem, dieses in spätkapitalistischen Lebenszusammenhängen zu adressierende ‘Werden’. Ankommen is nich und so weiter – aber das nur am Rande. […] Wollte also er, dein Verleger und nicht du, dein Selbst zu Markte tragen? Kluger Mann, weise Voraussicht postmoderner gouvernementaler Selbstverhältnisse – sowas in der Art? ‘Sie müssen sich selbst neu erfinden’ – raunen sich die Coaches heute vom einen Ohr ins andere. ‘Selbstregierung’ nennt es Foucault. […] Alles eh nur Realfiktionen. Schlussendlich … auch Foucaults versuchter Mord an mir als Autorin …” [lacht]
“Darf man fragen, mit wem du gerade sprichst?”
“Was? Mit dir.”
“Was meinst du mit ‘Realfiktionen’?”
“Warte – ich les es dir vor. Hier [wedelt mit einem bunte-Zettel-gespickten, leicht speckigen Suhrkamp-Taschenbuch]: Von Ulrich Bröckling, ‘Das Unternehmerische Selbst’ aus 2007. Ich zitiere mal:

“Man muss schon eine Menge gelernt haben, um kaufen und (sich) verkaufen zu können, und jeder Kaufakt lehrt es von Neuem. Aufschlussreich für das Projekt einer Genealogie der Subjektivierung ist schließlich auch die systemtheoretische Beobachtung, dass die jeweiligen Realfiktionen [bedeutsamer Blick nach oben] […] immer nur Ausschnitte menschlicher Handlungsmöglichkeiten aktualisieren, aber diese Ausschnitte zu Universalien aufspreizen [spreizt Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand] und so aus der gesellschaftlichen Ontologie des Subjekts eine anthropologische Wesensbestimmung machen. Indem die Regime des Selbst selektive institutionelle Personenkonstruktionen als Conditio humana substantialisieren, sabotieren sie die darin uneingelösten menschlichen Möglichkeiten und proklamieren zugleich ein Idealbild, auf das hin die Individuen zugerichtet werden.”14

Zitatende. Da bist du dann ja auch beim Begriff der Figur. Das verbindet uns – dich, mich und Donald Trump. Das Realfiktionale. […] Wir alle sind Realfiktionen. Sehr reale Realfiktionen. Substantialisierte, uneingelöste menschliche Möglichkeiten. Du aber bist der, der das als Erster begriffen hat. Du bist der Inbegriff der Realfiktion. Und der Figur. Auch und gerade der Unternehmer-Figur, des ‘homo oeconomicus’ als Realfiktion erster Stunde – nach Hutter/Teubner15 jedenfalls. Negativ und Schattenbild deiner selbst. Da haben sie schon Recht – du bist so etwas wie eine Ur-Figur der Figur. Eine Realität, ein Abdruck, ein Umriss – oder besser eine ‘Plastik’16 dessen, was wir gerne mal als ‘real’ und fortschrittlich bezeichnen – und was doch nicht mehr als nützlich ist. Nichtsdestotrotz aber eine ‘erfahrene, erlebte und erlittene’17 Realität – ich als Frau*, oder Mutter*, oder Wissenschaftler*in, oder Geschichtenerzähler*in … Ontologisch besehen trotzdem nichts als Fiktion(en). Eine Realfiktion eben.”
“Absurd.”
“Das ist nicht absurd. Das bist du! Kapitalismuskritisch besehen. Glauben musst du das nicht.”
“Aber kritisch sein soll das, ja?”
“Hochstapeleien sind Nachahmungen zweiter Instanz. Besser – deine Hochstapeleien waren Hochstapeleien zweiter Instanz. Kopien von Kopien. Auf nachgerade kongeniale Weise geeignet, die epistemologischen Landkarten so genannter (Post-)Moderne vorzuzeichnen. Im Nachhinein und währenddessen. Dabei hätte es auch ganz anders kommen können. Aber dann bist du doch Gegenwart und Geschichte geworden. Du bist Donald Trump. In Twitter ‘@realDonaldTrump’ Oder jedenfalls das, was sie von dir noch übrig gelassen haben. Wie eine chemische Reinigung – dieser Kapitalismus. Nachher ist alles blütenrein weiß und alle reiben sich verwundert die Augen: ‘Huch, wo kommt der denn jetzt her? So ein Hochstapler. So ein Hochstapler von Politiker. Ein Skandal (mit oder ohne Ausrufezeichen).’”18
“Is ja schon gut. Setz dich mal wieder hin … – Gut, ich glaub, ich hab das jetzt begriffen. Du willst eine genealogische Linie, Fluchtlinie oder wasauch-immer zwischen mir, Hochstapler des 20. Jahrhunderts, realfiktionale Schatten-Figur des so genannten ‘homo oeconomicus’ zweiter Instanz und Donald Trump, US-Präsident-gewordener Homo-oeconomicus-Hochstapler erster Instanz, ziehen. Habe ich das richtig verstanden?”
“Ja.”
“Gut.” [Nickt. Schweigt] “Und was soll das jetzt alles mit dir zu tun haben?” “Mit mir als Frau, meinst du?”
“Nein, mit dir als Mensch, du Idiotin!”
“Donald Trump, der neue ‘starke Mann’,19 verhält sich so wie du. Weiß es aber nicht, oder will es nicht wissen. Ich verhalte mich nicht so wie du – und kann es nicht ignorieren.”
“Was?”
“Dass ich bin wie du. Dass ich du bin. Und du ich. Ich als Frau. Du als Mann. Dichotome Hoch-Zeiten und so. Geschlechterspektakel galore. Frau-Werden, Tier-Werden, Minoritär-Werden.20 Als Möglichkeit. Das alles eben […]” “Aha. […]”
“Manchmal frage ich mich ja, ob ich es schlimmer mache.”
“Was jetzt?”
“Das Geschlechterspektakel. Vielleicht sollte man es auch einfach sein lassen? Das ‘Sein’ sein lassen – ha ha […] Dann beweist sich aber immer wieder: Es hat sich in dir abgesetzt wie ein Sediment. Du übrigens auch – leider nur das, was von dir übrig geblieben ist. Dabei warst du einmal Kunst. Eine Ästhetik der Existenz.21 Übrig geblieben ist nur noch der Schatten deiner selbst: Das ‘Grenzverletzende’ deiner Existenz. Als billiger Abklatsch bist du damit wie gemacht für globale, krisen- wie virengeschüttelte Zeiten wie diese. Die ‘Kopie’ als Extrakt der ‘Karte’ – dabei war einmal so viel an und in dir ‘Karte’ – eine ‘offene, die in all ihren Dimensionen verbunden, zerlegt und umgekehrt’ werden kann.22 Dein ‘Müßiggang’. Nur noch als ‘das Andere’ zeitgenössischer Subjektivität zu erahnen. Als wären wir alle blind. Aller staatlich finanzierten Forschung zu Künstlichen Intelligenzen zum Trotz. Die Kunst, sich selbst zu ersetzen. Etwas, was du schon vor über hundert Jahren auf exzellente Weise durchexerziert hast. Nicht zu vergessen das Anti-Anti-Identitäre.23 Identität als wiederentdeckter ‘neuer’ Sündenpfuhl. Auch das gehört zu den Realfiktionen dieser Zeit. […] Alles andere ist vor allem Trennungsschmerz.”
“Den du hier jetzt mit lässiger Geste vom Tisch wischen willst? Das ist Geschichte! Hundert-, tausendjährige Geschichte. Ein bleiernes Sediment in uns allen – wie du so schön sagst.”
“Ja, ich weiß. Darum ja das ‘Institut für Realfiktionen’. Weil das alles zusammen gehört, du, ich und Donald Trump. Fiktionale Realitäten und real erlebte, erlittene und neu zu erfindende Fiktionen.”
“[…]”
“Und Greta Thunberg. Dieses junge, schmächtige, blasse Menschenwesen. Mit ihrer Mahnung: Hört auf die Wissenschaft! Paradox, aber wahr. Greta Thunberg und Donald Trump – David und Goliath. Oscar-verdächtig auf eine Art.”

“Und was machst du jetzt mit deinem Text?”

“Keine Ahnung. Vielleicht träume ich ihn ja.”

Anmerkungen

  1. Hildesheimer Allgemeine Zeitung: “Der sympathische Herr Hochstapler. [...]. Eine Hildesheimer Doktorandin sucht Antworten”, erschienen am 27. Juni 2012, 10:18 Uhr
  2. “es geht um ein wirkliches Werden, Wespe-Werden der Orchidee, Orchidee-Werden
    der Wespe, und jedes Werden sichert die Deterritorialisierung des einen und die Reterritorialisierung des anderen Terms, das eine und das andere Werden verbinden sich miteinander und wechseln sich im Kreislauf von Intensitäten ab, der die Deterritorialisierung immer weiter vorantreibt.”, aus: Deleuze, Gilles; Guattari, Félix: Tausend Plateaus. Kapitalismus und Schizophrenie, Berlin: Merve 1992, S. 20

  3. “Manche Menschen glauben, dass sie Erfolg nicht verdienen, selbst wenn sie hart dafür gearbeitet haben. Vom ‘Impostor-Syndrom’ Betroffene – in der Mehrzahl Frauen – fühlen sich gar als Hochstapler und haben ständig Angst, ihr vermeintlicher Betrug könnte auffliegen.”, Spinat, Birgit: “Die eingebildeten Schwindler”, in: Gerhirn&Geist. Das Magazin für Psychologie und Hirnforschung, Nr.3/2010,
    S. 24–27, hier S. 24.; Vgl. auch: Clance, Pauline Rose; Imez, Suzanne: “The Impostor Phenomenton in High Achieving Women: Dynamnics and Therapeutic Intervention”, in: Psychotherapy Theory, Research and Practice, Volume 15, #3, Fall 1978.

  4. Tarde, Gabriel: Die Gesetze der Nachahmung, Frankfurt am Main: Suhrkamp 2003 [Erstveröffentlichung: Frankfurt am Main, 1883]

  5. Nietzsche, Friedrich: Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne, Ditzingen: Reclam 2015 [Erstveröffentlichung: 1873]

  6. Voigt, Wilhelm: Wie ich Hauptmann von Köpenick wurde. Mein Lebensbild, Leipzig/Berlin: Püttmann 1909.

  7. Serner, Walter: Letzte Lockerung. Ein Handbrevier für Hochstapler und solche, die es noch werden wollen, Hrsg.: Puff-Trojan, Andreas, Zürich: Manesse 2007 [Erstveröffentlichung: 1918]

  8. Spitzeder, Adele: Geschichte meines Lebens. Autobiographie. Der große Münchner Bankenskandal, München: Buchendorfer 1996 [Erstveröffentlichung: 1878]

  9. Wulffen, Erich: Georges Manolescu und seine Memoiren. Kriminalpsychologische Studie, Berlin: Langenscheidt 1907; Ders.: Die Psychologie des Hochstaplers, Leipzig: Dürr & Weber 1913; Ders.: Der Mann mit den sieben Masken, Dresden: Reissner 1917

  10. Mann, Thomas: Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull, Frankfurt/M.: Shrkamp 2010 [Erstveröffentlichung: 1954]

  11. Manolescu, Georges (Fürst Lahovary): Gescheitert. Aus dem Seelenleben eines Verbrechers, Berlin: Langenscheidt 1905; Ders.: Ein Fürst der Diebe, Berlin: Langenscheidt 1905

  12. Manolescu, Georges: Gescheitert, S. 58.
  13. Eribon, Didier: Rückkehr nach Reims, Berlin, 2016.
  14. Bröckling, Ulrich: Das unternehmerische Selbst. Soziologie einer Subjektivierungsform, Suhrkamp: Frankfurt/M. 2007, S. 38

  15. Hutter, Michael; Teubner, Gunther: “Der Gesellschaft fette Beute. Homo juridicus und homo oeconomicus als kommunikationserhaltende Fiktion”, in: Fuchs, Peter; Göbel, Andreas (Hrsg.): Der Mensch – das Medium der Gesellschaft?, Frankfurt/M.: Suhrkamp 1994, S. 110–145, hier: S. 116, zitiert nach: Bröckling, Ulrich, wie Anm. 14, S. 36.

  16. Vgl. Auerbach, Erich: “Figura”, in: Ders.: Gesammelte Aufsätze zur romanischen Philologie, Bern/München: Francke 1967, S. 57ff.

  17. Maihofer, Andrea: Geschlecht als Existenzweise. Macht, Moral, Recht und Geschlechterdifferenz, Frankfurt/M.: Helmer 1995, S. 39.

  18. Allgemeine-nachrichten.de: Biograf von Donald Trump: “Er ist ein Hochstapler durch und durch”, vgl. https://www.allgemeine-nachrichten.de/verschiedenes/celebrities/biograf-von-donald-trump-er-ist-ein-hochstapler-durch-und-durch-101090/, zuletzt aufgerufen am 2. März 2020, 13:46 Uhr; Frankenberger, Klaus-Dieter: “Trump und die Führerkultur. Freunde und Hochstapler”, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 29.02.2019, vgl. auch: https://www.faz.net/aktuell/politik/trumps-praesidentschaft/donald-trumps-freunde-lieber-diktatoren-als-demokraten-16064843.html, zuletzt aufgerufen am 2. März 2020, 13:49 Uhr; “Trumps Ex-Anwalt nennt US-Präsidenten ‘Rassist’ und ‘Hochstapler’”, Zeit online vom 27.02.2019, vgl. auch: https://www.zeit.de/politik/aus-land/2019-02/michael-cohen-donald-trump-anwalt-zulassung-gericht, zuletzt aufgerufen am 02. März 2020, 13:51 Uhr; “Soziopath, Hochstapler, Egomane: Netflix-Doku zeigt den wahren Donald Trump”, in: watson.ch vom 15. April 2018, vgl.: https://www.watson.ch/international/donald%20trump/691801725-soziopath-hochstapler-egomane-netflix-doku-zeigt-den-wahren-donald-trump, zuletzt aufgerufen am 02. März 2020, 13:53.

  19. Ferguson, Niall: “Die starken Männer sind schwächer als manche glauben”, Gastkommentar, NZZ vom 18.02.2020, 05.30 Uhr, zuletzt abgerufen: 25.02.2020, 15:15 Uhr
  20. Deleuze, Gilles; Guattari, Félix, wie Anm. 2, S. 317ff.
  21. Foucault, Michel: Ästhetik der Existenz. Schriften zur Lebenskunst, Frankfurt/M.: Suhrkamp 2007

  22. Vgl. Deleuze, Gilles; Guattari, Félix, wie Anm. 2, S. 24.
  23. Vgl. Koschorke, Albrecht: “Die akademische Linke hat sich selbst dekonstruiert. Es ist Zeit, die Begriffe neu zu justieren”, in: Neue Zürcher Zeitung vom 18. April 2018, 05:30 Uhr, zuletzt aufgerufen am 17. Mai 2019, 13:00 Uhr.; Lotter, Maria-Sybilla: “‘Identität’. Der gekränkte Mensch, Rezension zu Francis Fukuyamas Buch ‘Identität’, Zeit Online vom 13. Feburar 2019, 16:47 Uhr, zuletzt aufgerufen am: 17. Mai 2019, 13:14 Uhr; Ott, Karl-Heinz: “Die schöne postmoderne Beliebigkeit hat den Härtetest nicht bestanden: Die Postmoderne mit ihrer Auflösung des Wahrheitsbegriffs hat dem neuen Chef im Weissen Haus den Boden bereitet. Nun reagieren die einstigen Apologeten der Beliebigkeit empört und wollen die schöne alte Wahrheit zurück”, in: Neue Zürcher Zeitung vom 19. April 2017, 05:30 Uhr, zuletzt aufgerufen am: 17. Mai 2019, um 13:02 Uhr

Download A4 PDF Version

studierte KulturArbeit in Berlin-Potsdam und ließ sich bei der Kulturzeitschrift “Du – Zeitschrift für Kultur” zur Kulturredakteurin ausbilden. Im Anschluss betreute sie interimsweise die Redaktion der Architektur- Fachzeitschrift “archithese” und ist seither als freie Auto- rin im Bereich Kunst und Kultur – unter anderem für die Redaktion des “Kunstbulletins” oder “Brand-New-Life” – tätig. Seit geraumer Zeit arbeitet sie an einer Doktorarbeit zu “Hochstapeleien – Genealogie und Geschlecht einer Subjektivierungsweise”, war in diesem Zusammenhang Stipendiatin des Graduiertenkollegs “Gender und Bildung” der Universität Hildesheim, hält in diesem Kontext Vorträge und publiziert Texte. Darüber hinaus ist Verena Doerfler im Begriff, das “Institut für Realfiktionen” zu gründen, als dessen alleinige Direktorin sie (vorerst) firmieren wird.